27. November 2020 Thema: Aktuelles Von Sarah Ryglewski
Die Magazine des Bremer Staatsarchivs geraten an ihre Kapazitätsgrenzen und müssen erweitert werden. Die Planungen dazu haben mittlerweile begonnen. Über die darüber hinaus noch notwenigen Schritte und die momentane Situation des Staatsarchivs habe ich mich in der vergangenen Woche mit Prof. Dr. Konrad Elmshäuser beraten, dem Leiter des Staatsarchivs Bremen.
Als Archiv des Landes und der Stadt Bremen verwahrt und erschließt das Staatsarchiv Bremen die historisch bedeutsamen Dokumente und Unterlagen zur Stadtgeschichte. Und weil es der gesetzliche Auftrag ist zu bewahren, wächst zugleich stetig die Menge an Dokumenten, die sachkundig und unter anderem auch klimatisch korrekt eingelagert werden muss. Über den dazu notwendigen Erweiterungsbau habe ich mit Prof. Dr. Konrad Elmshäuser gesprochen.
Das an den historischen Wallanlagen gelegene Staatsarchiv dient als eines der ältesten Bremischen Gebäude jedoch nicht nur archivarischen Zwecken, sondern ist in seiner Einbettung zwischen Ostertor, historischen Gartenanlagen und dem amerikanischen Konsulat auch wichtiger Bestandteil des innerstädtischen Erscheinungsbildes, dessen Erweiterung insbesondere unter Berücksichtigung von Denkmalschutzaspekten und eines historisch gewachsenen Stadterscheinungsbildes vollzogen werden muss. Glücklicherweise wurde das Grundstück hinter dem Magazinturm bereits 1967 zum Zwecke einer Magazinerweiterung vorgehalten.
Die Machbarkeitsstudie zum geplanten Erweiterungsbau nimmt auf städtebaulicher Ebene sowohl auf das Bestandsgebäude mit dem Magazinturm des Staatsarchivs als auch auf die umgebende Bebauung Bezug. Unter Wahrung der Abstandsflächen wird zwischen der Wohnbebauung im Nordosten sowie der wesentlich höheren Bürobebauung im Südwesten vermittelt. Unter dem Formungsprinzip des Lagerns und Schichtens wird das Archiv zu einem Ensemble erweitert.
Diese Lösung der bestehenden Magazinprobleme des Staatsarchivs ist prioritär in die kulturpolitischen Vereinbarungen des Koalitionsvertrags (2019) aufgenommen worden, die Deputation für Kultur hat den Senat 2020 aufgefordert, diesbezügliche Bauplanungen zu ermöglichen. Die Ergebnisse des Planungsprozesses liegen mittlerweile vor. Deswegen mache ich mich für eine Förderung des Bundes im Rahmen der Städtebauförderung stark, damit das Vorhaben zeitnah umgesetzt werden kann.