13. März 2020 Thema: Aktuelles Von Sarah Ryglewski
Am Donnerstag moderierte ich eine Diskussionsrunde zum Thema wachsende Ungleichheit und Vermögensverteilung in Deutschland, die von Bundesminister Olaf Scholz eingeleitet und inhaltlich von den renommierten Ökonomen Thomas Piketty und Moritz Schularick gefüllt wurde.
Moritz Schularick stellte eine neue Studie vor, in der er die Vermögensverteilung untersuchte und feststellte, inwieweit die Ungleichheit in Deutschland langfristig gestiegen ist und welche Ursachen dies haben könnte.
© Xander Heinl/photothek.netDie wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie sind, dass seit der Wiedervereinigung die Ungleichheit in Deutschland zunimmt. Ursache hierfür ist vor allem der Immobilien- und Aktienmarktboom der letzten Jahre. Menschen mit niedrigem Einkommen, die meistens keine Immobilien oder Aktien besitzen, sind vom Wachstumsboom ausgeschlossen. Die so entstandene Schere zwischen Arm und Reich ist ein Grund für die Unzufriedenheit und den Aufschwung des Populismus in Deutschland. Maßnahmen, wie die von der SPD geforderte Vermögensteuer, ein gerechteres Steuersystem mit der Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen, einer Besteuerung von Finanztransaktionen und einer Mindestbesteuerung für global agierende (Digital-)Konzerne, um Steuerflucht und Gewinnverlagerung zu beenden, vor allem aber auch wirksame Instrumente die Vermögensaufbau, auch für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen ermöglichen, sind notwendig um die Schere zu schließen. Denn Zusammenhalt kann nur gelingen, wenn alle am Wachstum und Erfolg unserer Gesellschaft teilhaben.